Der Spekulant - Der Börsenbrief für clevere Anleger

Donnerstag,
27.12.2012

 Inhalt: Links
1. DAX-Marktbericht:
    Wird 2013 ein Jahr der neuen Höchststände?
2. Wie sicher sind Unternehmensanleihen tatsächlich?
3. Musterdepot: Ausschüttung CS Euroreal
4. Impressum / Newsletter-Abo beenden


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  1. DAX-Marktbericht:
      Wird 2013 ein Jahr der neuen Höchststände?
Links

In den vergangenen Wochen konnte sich der DAX, wie erwartet, aus seiner Korrekturbewegung befreien und auf ein neues Mehr-Jahres-Hoch ausbrechen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit geht es nun in Richtung des Allzeithochs bei ca. 8.100 Punkten. Mit aktuell ca. 7.650 Zählern stehen wir nur noch rund 6 % vor dieser Marke, sodass der Widerstandsbereich bei 8.000 bis 8.100 Punkten, den wir sowohl im Jahr 2000, als auch im Jahr 2007 getestet haben, in den kommenden Wochen und Monaten wie ein Magnet wirken sollte.
Nachdem es nun seit Mitte November eine stärkere Aufwärtsbewegung von +10 % gegeben hat, wäre zunächst eine kleine, gesunde Konsolidierung wünschenswert, bevor die Widerstände knapp über der 8.000er-Marke anvisiert werden. Richtig spannend wird es aber erst mit dem möglichen Erreichen des bisherigen Allzeithochs. Schafft es der DAX nachhaltig darüber oder gibt es eine Bullenfalle, also ein Szenario bei dem die Kurse bald wieder einbrechen? 2013 wird zweifellos ein spannendes Börsenjahr das einiges an Überraschungen bereit halten könnte!

Das Damoklesschwert der sogenannten 'Fiskalklippe' in den USA kann die gute Stimmung der Anleger derzeit noch nicht wirklich eintrüben, auch wenn Republikanern und Demokraten im Kongress die Zeit für eine Einigung nun geradezu davonrennt. Im Grunde genommen wollen beide Parteien, dass die ursprünglich als Kompromiss beschlossenen Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen nun doch nicht umgesetzt werden. Also, eigentlich wollen viele Politiker beider grossen Parteien nicht sparen, sondern die Staatsverschuldung weiter aufblähen.
Sollte das Auslaufen von Steuervergünstigungen und automatische Ausgabenkürzungen am Ende dieses Jahres tatsächlich wirksam werden, so würde dies die US-Wirtschaft einen geschätzten Betrag von 600 Mrd. USD kosten und wohl unmittelbar eine Rezession auslösen. Die Medienberichterstattung, die bis vor Kurzem optimistische Einschätzungen bezüglich einer möglichen Einigung verbreiteten, wird nun angesichts der knappen Zeit deutlich skeptischer, denn es zeichnet sich weiterhin keine brauchbare Kompromisslösung ab.
Während die Verhandlungen der beiden Parteien im Haushaltsstreit von Rückschlägen und gegenseitigen Schuldzuweisungen geprägt sind, streiten die Republikaner gar über ihre eigene Richtung. Vor allem der erzkonservative 'Tea-Party'-Flügel lehnte bislang, wohl aus politischem Kalkül, alle Vorschläge des republikanischen Verhandlungsführers John Boehner ab. Ob diese Rechnung aufgeht, ist fraglich. Die Hoffnungen ruhen nun auf einer Übergangslösung, die in der kurzen Zeit vor dem 31.12. noch durchgewunken werden könnte. Sollte auch dies nicht gelingen, so könnten die sturen Eigeninteressen einiger Politiker dafür verantwortlich sein, dass die USA im Jahr 2013 einen harten wirtschaftlichen Gegenwind erfahren.
An den Börsen ist allerdings noch keine übermässig erhöhte Nervosität unter den Marktteilnehmern zu spüren, wenn man einmal von den überschaubaren Kursrücksetzern der vergangenen Tage absieht. Eine Kernfrage ist natürlich: Ist es für das Land (langfristig) besser, wenn 2013 die Neuverschuldung auf ein erträglicheres Mass reduziert wird, aber die Wirtschaft darunter leidet, oder wenn weiterhin auf Pump das Geld mit beiden Händen (auf Kosten künftiger Generationen) ausgegeben wird, um den Bürgern nun ein angenehmeres Leben zu ermöglichen?

Weitere positive Nachrichten gab es zuletzt zum Thema Griechenland. Durch den Schuldenrückkauf bei privaten Gläubigern konnte der Gesamtschuldenstand durch den Aufkauf von Staatsanleihen im Nominalwert von 31,9 Mrd. Euro um rund 20 Mrd. Euro gesenkt werden. Der erfolgreiche Abschluss dieser Massnahme war auch eine Voraussetzung für weitere Hilfsmassnahmen der europäischen Partnerländer.
Die Ratingagentur Standard & Poor's hat die Kreditwürdigkeit Griechenlands daraufhin gleich um mehrere Stufen angehoben. Anstatt der Beurteilung 'SD' ('Selective Default', also 'teilweiser Zahlungsausfall') werden Griechen-Bonds nun als 'B-' (spekulative Anlage) eingeschätzt. S&P begründete den Schritt mit den starken Anstrengungen der Euro-Partner, um das Land im Euro zu halten. Unter normalen Umständen sollte das Thema Griechenland also für die kommenden Monate erst einmal abgehakt sein. Neben allen anderen Griechen-Anleihen konnte auch unser im Musterdepot enthaltener GDP-Kicker (WKN A1G1UW, ISIN GRR000000010) von der freundlichen Entwicklung in Griechenland profitieren.



DAX-Marktbericht

Da nun wichtige, langjährige Widerstände in den Fokus rücken, wollen wir uns heute einen sehr langfristigen 20-Jahres-Chart ansehen. Zum Einen kann man erkennen, dass der DAX seit Anfang des Jahres 2000 (begrenzt durch die untere grüne und obere rote Linie) eine Dreiecksformation ausbildet. Während die horizontale Widerstandslinie bei knapp über 8.000 Punkten klar definiert ist, gingen die Kursrücksetzer nach den Anstiegen immer weniger weit hinunter, sodass man eine aufsteigende Linie einzeichnen kann. Dies ist meist eine recht bullische Konstellation, denn die Käuferseite tritt bei jedem Rückschlag früher auf den Plan, beweist also Stärke.
Ein ganz ähnliches Bild, wie im langfristigen Bereich sehen wir auch seit Anfang 2011 (siehe inneres Dreieck). Auch hier gibt es offenbar einen horizontalen Widerstandsbereich über 7.600 Punkten. Gleichzeitig steigen auch hier die Tiefs nach dem ersten Rückschlag im Sommer 2011 deutlich an. Sowohl mittel- als auch langfristig haben wir also aktuell ein sehr positives Bild.



Wie entwickelt sich der DAX 2013?

Mit hoher Wahrscheinlichkeit testen wir im neuen Jahr den Widerstandsbereich bei 8.000 bis 8.100 Punkten. Da dies jedoch ein sehr markanter Widerstand ist, der zum letzten Mal vor fünf Jahren angelaufen wurde, wäre ein rasches Überschreiten unwahrscheinlich beziehungsweise gegebenenfalls nicht sehr vertrauenswürdig. Viel besser wäre es, wenn der erste Anlauf auf das Allzeithoch am Widerstand zunächst scheitert. Nach einigen Wochen der Konsolidierung und Korrektur verspräche der nächste Anlauf umso Erfolg, denn je öfter ein Widerstand getestet wird, desto wahrscheinlicher wird ein Übertreffen der jeweiligen Marke. Vor allem dann, wenn der letzte Test nicht allzu weit zurück liegt. Gelingt also z.B. im Verlauf der ersten Jahreshälfte ein nachhaltiger Ausbruch über 8.100 Punkte, so wäre eine 12jährige übergeordnete Konsolidierung zu Ende und weitere, signifikante Anstiege sollten auf die Anleger warten. 2013 könnte also ein Jahr der Höchststände werden!

Angenommen die Marke von 8.100 Punkten kann jedoch nicht nachhaltig genommen werden. Entweder scheitert der DAX also schon auf dem Weg zu den Allzeithochs, oder es gibt nur ein vorübergehendes Überschreiten um 1-3 % mit anschliessenden heftigen Kursverlusten, ohne neuerlichen Anlauf. In diesem Fall würden wir wohl ein sehr frustrierendes Jahr 2013 erleben - mit seitlich oder abwärts gerichteten Kursverläufen. Eine langfristig immens wichtige Marke wäre dann sicherlich der Bereich um 5.000 Punkte, wo sowohl das Jahrestief 2011, als auch die ansteigende Linie aus dem Jahr 2003 verläuft. Ohne Frage, ein Kursrückgang bis auf diesen Bereich wäre für viele Anleger schon eine extrem düstere Vorstellung, aber alle Bewegungen innerhalb dieser Spanne würden das große Gesamtbild laut Chart einigermassen intakt halten.
Wir wollen den Teufel jedoch nicht an die Wand malen, denn das positive Chartbild gibt uns aktuell keinerlei Anlass dazu. Trotzdem ist es wichtig, alle denkbaren Szenarien im Hinterkopf zu behalten, da ein Trendwechsel oft genau dann erfolgt, wenn er am wenigsten erwartet wird!

Wer aktuell, wie von uns in der vergangenen Ausgabe empfohlen, auf der Longseite engagiert ist, der sollte sich insgesamt eher mittel- bis langfristig orientieren und einen (je nach Anlagestil) eher grosszügigen Stopkurs von einigen hundert Punkten verwenden, der mit möglichen Anstiegen dann nachgezogen wird. An dieser Stelle wäre nach dem +10 %-Anstieg seit Mitte November eine vorübergehende kleinere Korrektur von -3 % bis -5 % nun wahrlich keine Überraschung. Das Potenzial sehen wir erst einmal bei 8.000 Punkten und knapp darüber.
Wir erwarten also einen ersten Test der Allzeithochs. In diesem Bereich sollte man dann aber deutlich vorsichtiger werden, Gewinne möglicherweise erst einmal mitnehmen oder über Stops zumindest eng absichern. Wir empfehlen also einem ersten Anstieg auf oder knapp über die alten Hochs nicht allzu sehr zu trauen. Erweist sich der Ausbruch dennoch als nachhaltig oder gibt es möglicherweise einen zweiten Anlauf, so kann man noch früh genug ein entsprechend höheres Risiko fahren.





News zu den DAX-Werten

Kurse der DAX-Werten

DAX-Chart



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  2. Wie sicher sind Unternehmensanleihen tatsächlich? Links

Vor etwa 5 Jahren - zu Beginn der Finanzkrise - konnte man sein Geld zu wirklich interessanten Zinsen bei einer Bank anlegen. Wer einen guten Deal machte, konnte (vor Kapitalertragssteuern) durchaus zwischen 4 % und 6 % für Festgeld mit 12 bis 36 Monaten Laufzeit erzielen. Eine solche Verzinsung lag deutlich über der Inflationsrate und es liess sich sogar ein kleiner, realer Vermögenszuwachs erwirtschaften.

Doch aufgrund von Leitzinssenkungen auf ein historisch tiefes Niveau sowie viel billigem Notenbank-Geld für die Banken scheinen diese Zeiten bis auf Weiteres vorbei zu sein. Obwohl die Inflationsrate aktuell bei rund 2 % liegt, so bekommt man für Fest- oder Tagesgeld durchschnittlich lediglich zwischen 1 % und 1,5 %, wenn man einmal von ein paar Lockangeboten kleiner Banken absieht, d.h. das Sparguthaben verliert real an Wert. Aktien kommen für viele sicherheitsorientierte Anleger nach den starken Kursschwankungen der vergangenen Jahre nicht mehr in Frage. Aus diesen Gründen erfreuen sich Unternehmensanleihen - mit aufgrund eines höheren Risikos höherem Zinssatz - unter Privatanlegern steigender Beliebtheit.



Boom bei Mittelstandsanleihen

Jeder Anleger, der Unternehmensanleihen erwirbt, gibt dem jeweiligen Unternehmen (Emittenten) einen Kredit und bekommt dafür im Gegenzug Zinsen (den sogenannten Kupon), die von der Bonität beziehungsweise dem Rating des Unternehmens abhängen. Da Banken vor allem in unsicheren Zeiten recht restriktiv bei der Kreditvergabe sind und die Banken für vergebene Darlehen aufgrund der Baseler Vereinbarungen zur Erhöhung der Eigenkapitalquoten von Banken (Basel III) mehr Eigenmittel bereithalten müssen, finanzieren sich immer mehr Unternehmen über Anleihen (Englisch: Bonds).

Für den Privatanleger sind Unternehmensanleihen eine Gelegenheit, möglicherweise attraktive Renditepapiere z.B. mit 4 % bis 8 % Zinsen pro Jahr zu bekommen. Zwar ist das Ertragspotenzial der Anleihen bei der Ausgabe auf den Kupon beschränkt, aber dafür sind auch die Risiken geringer als beispielsweise bei Aktien. Bei einer Unternehmensanleihe wird im Prinzip nur darauf gewettet, dass ein Unternehmen über die Laufzeit der Anleihe zahlungsfähig bleibt und den Bond am Ende der Laufzeit zu 100 % zurückbezahlen kann. Gibt es eine Unternehmenskrise oder Insolvenz, dann ist der Fremdkapital-Charakter von Anleihen ebenfalls ein Vorteil, der vor einem Totalverlust schützt, denn oft rettet eine Umschuldung beziehungsweise die Insolvenzmasse zumindest einen Teil des Einsatzes.

Verschlechtern sich die Aussichten oder die Bonität eines Unternehmens während der Laufzeit, so gibt es bei den meist börsennotierten Anleihen allerdings auch grössere Kursschwankungen, die einen Anleger gehörig ins Schwitzen bringen können. Diesen Faktor unterschätzen vor allem Privatanleger, die sich in letzter Zeit regelrecht auf sogenannte Mittelstandsanleihen stürzen. Wie sehr hier die richtige Auswahl entscheidend ist, möchten wir anhand aktueller Beispiele aufzeigen, bei denen teilweise bereits kurz nach dem Verkauf der Anleihen an Anleger deutliche Kursverluste eingetreten sind.



MS Deutschland: Weiterhin starke Kursschwankungen erwartet

Erst in der letzten Ausgabe von 'Der Spekulant' hatten wir kritisch über die Anleihenemission der MS 'Deutschland' Beteiligungsgesellschaft mbH berichtet. Die Gesellschaft, die das im TV als 'Traumschiff' bekannte Kreuzfahrtschiff besitzt, platzierte - wohl dank ihres hohen Bekanntheitsgrades - erfolgreich eine Mittelstandsanleihe im Volumen von 50 Mio. Euro mit 6,875 % Kupon p.a. und Laufzeit bis 2017.
Ein lediglich 3seitiges Wertgutachten und das darauf aufgebaute 'A' Rating einer kleinen Berliner Ratingagentur verhalfen der Firma dazu, Geld einzusammeln mit dem die Ablösung von (niedriger verzinsten) Bankkrediten und Gesellschafterdarlehen geplant war. Bereits eine Woche (!) nach der Neuemission der Anleihe notierte der Bond im Tief bei einem Anleihenkurs von 85 % des Nominalwerts und verlor damit vorübergehend rund -15 % an Wert. Auch wenn der Kurs aktuell wieder auf 93,5 % angestiegen ist, so dürfte die Anleihe recht schwankungsfreudig bleiben. Nicht nur im Falle einer Rezession erscheint uns eine Anschlussfinanzierung im Jahr 2017 recht kniffelig, da das Schiff bis dann bereits rund 19 Jahre auf dem Buckel hat. Hier würden wir also selbst bei deutlich niedrigeren Kursen nicht zum Einstieg raten.



WGF und Deikon: Insolvenzen von Immobilienunternehmen führen zu hohen Verlusten für die betroffenen Anleihengläubiger

Geradezu geschockt dürften viele Anleger reagiert haben als das Immobilien-Unternehmen WGF AG (Westfälische Grundbesitz und Finanzverwaltung AG) am 11. Dezember nach der Veröffentlichung eines Bilanzverlustes von -71,3 Mio. Euro Insolvenz anmeldete. Der Vorstandsvorsitzende Pino Sergio will das Unternehmen im Gläubigerschutz unter Eigenverwaltung selbst weiter führen.
Die spannende Frage lautet nun für den Anleger: In welchem Umfang das Unternehmen ihre sechs bis 2017 fällig werdenden Anleihen im Gesamtvolumen von rund 200 Mio. Euro zurückbezahlen kann und wie hoch die Verluste für die Gläubiger ausfallen? Aktuell notieren die WGF-Anleihen, die ursprünglich mit bis zu 6,35 % verzinst wurden, nur noch zwischen 20 % und 35 % des Nominalwerts.

Die WGF ist aber selbst in Deutschland kein Einzelfall. Erst im September hatte etwa die Kölner Immobiliengesellschaft Deikon GmbH einen Insolvenzantrag gestellt und Anfang Dezember bekannt gegeben, dass Anleger der ausstehenden Anleihen im Gesamtvolumen von 70 Mio. Euro nach aktueller Bewertung des Immobilienportfolios nur mit 20 % bis 40 % ihrer Forderungen rechnen können, sofern die betreffenden Objekte in etwa zum Bewertungspreis verkauft werden können.
An der Börse notieren die Deikon-Anleihen aktuell gerade noch mit ca. 15 % des Nominalwerts.

Auch die SIC Processing GmbH musste kürzlich Gläubigerschutz beantragen und versucht sich mit einem Insolvenzplanverfahren zu sanieren. Anfang letzten Jahres wurden von der Firma mit einer 2016 fälligen Anleihe noch 100 Mio. Euro Anlegergeld eingesammelt ...



Travel24: Anleihe nach Polizei-Aktion unter Druck

Die Travel24 AG ist ein weiteres, relativ kleines Unternehmen, das Mitte September erfolgreich eine mit 7,5 % verzinste Unternehmensanleihe platziert hat. Der Online-Reiseportal-Betreiber möchte mit den 25 Mio. Euro in erster Linie ins Geschäftsfeld Budget-Design-Hotels einsteigen. Diese Hotels sollen dann wiederum als Sicherheit für den Bond mit Laufzeit bis 2017 dienen.
Schon wenige Wochen nach der Emission brachte ein Ermittlungsverfahren wegen Steuerhinterziehung, sowohl die Aktien als auch die Anleihen von Travel24 stark unter Druck. So habe das Unternehmen offenbar Reiserücktrittsversicherungen angeboten, ohne eine entsprechende Erlaubnis zu besitzen. Da bei Versicherungen eine sogenannte Versicherungssteuer anfällt, wurde die Steuerfahndung aktiv, durchsuchte das Firmengebäude und nahm sowohl den Aufsichtsratsvorsitzenden, als auch ein Vorstandsmitglied in Untersuchungshaft.

Daraufhin kam es zu panikartigen Verkäufen und die Anleihe fiel wie ein Stein bis auf unter 60 % des Nominalwerts, also volle -40 % (!) im Vergleich zum Ausgabepreis. Vielen Anlegern wird angesichts dieses überraschenden Einbruchs sicher angst und bange geworden sein. Da der Sachverhalt für die Unternehmenszukunft möglicherweise weniger drastisch ausfällt als ursprünglich befürchtet (siehe Stellungnahme des Unternehmens), erholte sich der Kurs wieder teilweise auf aktuell ca. 76 %. Auch hier wäre uns - trotz einer rechnerischen Rendite von über 16 % p.a. - ein Investment zu riskant.



Fazit: Auch Risiken bei Mittelstandsanleihen müssen genau geprüft werden!

Die Beispiele zeigen: Trotz einer interessanten Verzinsung schlummern vor allem in sogenannten Mittelstandsanleihen, also Anleihen kleinerer und mittlerer Unternehmen, oft viel grössere Risiken als es sich viele Anleger vorstellen können. Allein den Begriff 'Mittelstand' bringen viele Anleger zunächst mit dem Bild solider, deutscher Familienunternehmen in Verbindung, sodass ein trügerisches Gefühl der Sicherheit entsteht. Aber selbst wenn ein Unternehmen letztendlich nicht pleite geht und die Platzierung einer neuen Anleihe bei der Fälligkeit der aktuellen Anleihe gelingt, müssen oftmals sehr große Kursschwankungen ertragen werden.

Es spricht nichts dagegen, auch einmal bewusst eine risikoreichere Anleihe ins Portfolio auf zu nehmen. Allerdings sollte man geduldig auf solche Gelegenheiten warten und am besten erst dann zuschlagen, wenn es einen extremen Ausverkauf gegeben hat. Im Musterdepot hatten wir beispielsweise im Januar 2009 die 2017er Anleihen des österreichischen Immobilienkonzerns Immofinanz AG zu einem Kurs von 18,70 % des Nominalwerts gekauft. Damit konnten wir unseren Einsatz letztlich mehr als verfünffachen!
Die 2027er Anleihen von Air Berlin haben sich nach unserem Musterdepot-Kauf im Dezember 2008 zu einem Kurs von 21 % bis zum vorzeitigen Kündigungstermin im April 2012 (zu einem Kurs von 100 %) ebenfalls verfünffacht.

Wer in erster Linie ruhig schlafen möchte, der sollte sich auf Anleihen stabiler Blue-Chips mit gutem Rating einer grossen Rating Agentur wie S&P, Moody's oder Fitch konzentrieren, auch wenn deren Verzinsung deutlich unter den Spitzenwerten kleiner Mittelstandsunternehmen liegt: Sicherheit hat eben einen Preis! Und bei den Rating-Berichten sollten Sie unbedingt darauf achten von welcher Agentur ein Rating stammt. Eine Anleihe mit einem 'B'-Rating von S&P, also objektiv betrachtet ein spekulatives Investment, kann möglicherweise wesentlich weniger Risiko aufweisen als eine Anleihe, die von einer kleinen deutschen Ratingagentur mit einem 'A'-Rating (geringes Risiko) ausgezeichnet wurde.





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  3. Musterdepot: Ausschüttung CS Euroreal Links

HINWEISE GEMÄSS §34B WERTPAPIERHANDELSGESETZ (DEUTSCHLAND) UND § 48F ABS. 5 BÖRSEG (ÖSTERREICH):
WIR WEISEN DARAUF HIN, DASS MITARBEITER POSITIONEN DER GRIECHISCHEN GDP-ANLEIHE (WKN A1G1UW, ISIN GRR000000010) HALTEN UND SOMIT EIN INTERESSENSKONFLIKT BESTEHT.

Wert WKN Stück Kauf*   aktuell*   Ziel*   Potenzial 
Arafura 787896   300000 0,48 0,131 0,60 +358 %
CS Euroreal 980500 3000 33,17 30,07 36,60 +22 %
Degi Europa 980780 1000 17,90 15,55 22,90 +47 %
Griech. GDP A1G1UW 10 Mio. 0,26 % 0,70 % 1,50 % +114 %
Veränderung seit 27.03.2002: +748,84 %
(2002: +22,60 %, 2003: +35,73 %, 2004: +14,71 %, 2005: +79,50 %,
 2006: +14,51 %, 2007: +49,95 %, 2008: -19,17 %, 2009: +90,69 %,
2010: +11,25 %, 2011: -14,95 % 2012: -1,07 %)
Kontostand: 633.780,33 Euro (entspricht 75 % des Musterdepot-Wertes)
* Kurse in Euro


Musterdepot-Watchlist:
+ Schweizer Franken vs. Euro: Geht's von rund 1,20 auf 1,25?


Arafura Resources: Kapitalerhöhung erfolgreich durchgeführt

Zu Arafura Resources (WKN 787896, Aktien-Kürzel REB, ISIN AU000000ARU5, Aktien-Kürzel Australien ARU), unser Musterdepot-Wert mit aussichtsreichem Seltene-Erden-Projekt in Australien finden Sie hier ein interessantes Webcast-Interview mit CEO Chris Tonkin zu einer aktuellen unabhängigen Resourcen-Klassifizierung. Demnach könnte der Minenbetrieb beim sogenannten Nolans-Projekt anhand der nachgewiesenen Erze möglicherweise über 22 Jahre aufrechterhalten werden. Gelingt es nun, das notwendige Kapital einzusammeln, um eine positive Machbarkeitsstudie vorzulegen und anschliessend dann die Finanzierung des Bergbauprojektes, so könnte Arafura einer der weltgrössten Produzenten von Seltenen-Erden werden.

Dem Aktienkurs halfen die jüngsten Nachrichten leider noch nicht, denn die Preise für seltene Erden sind in den letzten Monaten extrem gefallen, wie man beispielsweise an diesem Zertifikat der Commerzbank ablesen kann. Die Arafura-Aktie notiert mittlerweile bei ca. 0,131 Euro und ist weiterhin ein interessantes Schnäppchen. Wir sind zuversichtlich, dass es im Falle einer erfolgreichen Projektentwicklung ein enormes Kurspotenzial gibt, das den zweifellos vorhandenen hohen Risiken gegenübersteht. Im Falle eines Scheiterns des Projektes könnte es einen Totalverlust des eingesetzten Kapitals geben. Unser langfristiges Kursziel liegt bei optimistischen 0,60 Euro, was einem Potenzial von über +300 % entspricht.



CS EuroReal: Jahresbericht und Ausschüttung von 4,40 Euro je Anteilsschein gutgeschrieben

Der in Abwicklung befindliche Immobilienfonds CS EuroReal (WKN 980500, ISIN DE0009805002) hat zuletzt den Jahresbericht per 30.09.2012 veröffentlicht. Am 11. Dezember erfolgte eine weitere Ausschüttung in Höhe von 4,40 Euro je Anteilsschein, so dass wir im Musterdepot Barmittel in Höhe von +13.200 Euro einbuchen konnten. Der Cashbestand des Musterdepots hat sich somit von 620.580,33 Euro auf nunmehr 633.780,33 Euro erhöht.

Aktuell notiert der CS EuroReal an den Börsen bei ca. 30 Euro je Anteilsschein, während die Fondsgesellschaft einen Bewertungskurs von 46,86 Euro errechnet. Wir halten das Papier auf dem aktuellen Niveau trotz der Abwicklung in Zeiten der Euro-Krise für ein fundamental billiges Immobilieninvestment. Kann das qualitativ recht hochwertige Immobilienportfolio annähernd zu den per Wertgutachten festgestellten Preisen verkauft werden, so könnten im Laufe der Abwicklung schöne Kursgewinne entstehen. Unser Kursziel hat sich nach Erhalt der 4,40 Euro Ausschüttung somit dementsprechend von 41 Euro auf 36,60 Euro reduziert. Der Anschaffungspreis wurde von bisher 37,57 Euro um -4,40 Euro auf 33,17 Euro angepasst.



Degi Europa: Nur mehr 9 Monate bis zur Auflösung

Wie rasch die Zeit doch vergeht! Beim in Abwicklung befindlichen Immobilienfonds Degi Europa (WKN 980780, ISIN DE0009807800) nähert sich das Ende der Abwicklung (30.9.2013) unaufhaltsam. Die Fondsgesellschaft ermittelt derzeit einen Wert von 28,70 Euro je Anteilsschein, während die Papiere an der Börse Hamburg weiterhin mit ordentlichem Abschlag zu ca. 15,50 Euro gehandelt werden. Der Bewertungsabschlag an der Börse auf den ausgewiesenen Immobilienwert ist mit aktuell -46 % enorm. Der hohe Abschlag kommt dadurch zustande, dass viele Anleger schon vor dem Ende der Abwicklung aussteigen möchten und das Angebot an Anteilen dadurch grösser ist als die Nachfrage. Da sich erst nach erfolgreichen Verkäufen feststellen lässt, ob das Immobilienvermögen richtig bewertet wurde und werthaltig war, gibt es diesbezüglich Unsicherheiten, die entsprechend kursbelastend wirken.

Nachdem es im Juli eine Ausschüttung in Höhe von 1,55 Euro pro Anteilschein (40,6 Mio. Euro) gab, naht die nächste halbjährliche Ausschüttung bereits wieder (im Januar). Da im August 2012 ein Immobilienverkauf in Höhe von 44 Mio. Euro abgewickelt wurde, könnten wir uns - wenn in den kommenden Wochen nicht noch ein weiterer Immobilienverkauf gelingt - eine Ausschüttung wieder etwa in der gleichen Höhe wie im Juli vorstellen.
Da wir davon ausgehen, dass es in den kommenden Jahren bei etwas anziehender Inflation eine positive Entwicklung des Immobilienmarktes gibt und dementsprechend Investorengelder in Immobilien fliessen (werden). Da Degi Europa bald um 'jeden Preis' verkaufen muss, sollte es also rasch Meldungen über Verkäufe geben. Unser Kursziel liegt bei 22,90 Euro und wird nach der Januar-Ausschüttung entsprechend nach unten korrigiert.



Griechenland: Weiterhin schönes Potenzial

Der GDP-Kicker (WKN A1G1UW, ISIN GRR000000010) ist die einzige griechische Anleihe, die wir nach dem Verkauf unserer Tauschbonds noch im Musterdepot behalten hatten. Das exotische Papier ist eine Art Besserungsschein, der im Rahmen der griechischen Umschuldung ausgegeben wurde. Die Bezeichnung 'GDP-Kicker' rührt daher, dass die Zinszahlungen des Wertpapieres von der Entwicklung des griechischen Bruttosozialproduktes (Englisch: Gross Domestic Product, oder kurz GDP) abhängen. Hier die Anleihebedingungen (ab Seite 52 beziehungsweise Blatt 62 des PDFs).

Im Marktbericht ist ein ausführlicher Bericht zu den aktuellen Ereignissen in Griechenland beziehungsweise rund um den Rückkauf von Anleihen durch das Land. Bitte lesen!

Von unserem Kaufkurs bei 0,26 % des Nominalwerts konnte das hochspekulative Papier bereits deutlich ansteigen auf aktuell 0,70 % des Nominalwertes. Wir erwarten, so wie S&P, dass die EU Griechenland weiter (unter)stützen wird und es zu einer Stabilisierung des Landes kommen kann. Langfristig können wir uns gut vorstellen, dass dieses komplizierte Wertpapier, das nur für erfahrene Profis und Spekulanten im Stile eines André Kostolany geeignet ist, auch ein Kursziel von 1,50 % sehen kann. Gibt es aber keine gute Wirtschaftsentwicklung des Landes, wird dieser 'Griechenland-Optionsschein' aber wertlos auslaufen, ohne dass es Auszahlungen gibt, und das würde somit einen Totalverlust des jetzt eingesetzten Kapitals bedeuten!



Arafura Resources:

Arafura Resources Homepage

Aktuelle Arafura Resources Nachrichten

Xetra-Orderbuch von Arafura Resources



CS Euroreal-Immobilienfonds:

CS Euroreal

Aktuelle CS Euroreal Nachrichten



Degi Europa-Immobilienfonds:

Degi Europa

Aktuelle Degi Europa Nachrichten



Griechenland-Anleihen:

Griechenland News Deutsch

Griechenland News Englisch

Griechenland News Deutsch/Englisch



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Jedes Investment ist mit Risiko behaftet. Schlimmstenfalls ist ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich. Bitte lesen Sie deshalb unbedingt auch unseren ausführlichen Risikohinweis und Haftungsausschluss. Alle Angaben wurden gewissenhaft recherchiert, sind aber ohne Gewähr. Der Redakteur des Börsenbriefes besitzt den die beiden im Musterdepot genannten Griechenland-Anleihen.
Risikohinweis/Disclaimer

Herausgeber:
ABC New Media AG

Redaktion, Anregungen, Werbung:
Markus Meister
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